Vor langer Zeit als das Leben einfach und hart war, da hat man sich an den kalten und dunklen Winterabenden und besonders in der Zeit zwischen den Jahren, den Rauhnächten in der warmen Stube versammelt. Die Arbeit hat geruht und man ist eingekehrt in Stille und Ruhe. Die Frauen haben gestickt, genäht, Wolle versponnen und verstrickt und die Männer haben geschnitzt und man hat sich Geschichten erzählt. Die Kinder haben dabeigesessen und haben gelauscht. So wurden die Märchen von Generation zu Generation weitergetragen. Mit jedem erzählen haben sie noch mehr an Kraft gewonnen.

Und endlich kam dann die Wintersonnenwende und mit ihr schöpfte man neue Hoffnung. Man feierte Weihnachten, das Fest der Liebe und die Rauhnächte öffneten ihre Tore. Es war eine magische Zeit, der Innenschau, des Loslassens und Neubeginns. Man war in der Zeit zwischen der Zeit. Neue Visionen und Wünsche stiegen aus den Herzen empor. Immer wieder wurde geräuchert für Schutz, Segen und zur Reinigung. Rituale gaben Kraft und Halt und die Schleier zwischen den Welten waren sehr dünn. Zeichen und Botschaften wurden gedeutet und Orakel gelesen. Wünsche und Gebete begannen sich bereits mit dem Neuen zu verweben und bahnten eine Lichtspur in das neue Jahr. Viele guten Kräfte begleiteten …